28.12.2018 Wir starten

28.12.2018

Unser Kennenlernen liegt heute auf den Tag genau 4 Jahre zurück, wenn das kein gutes Omen ist nun endlich unsere Reise zu beginnen und noch dazu als frischgetrautes Ehepaar…

Ja, es geht los. Wir beschließen, nachdem die letzten Monate doch fast alles anders kam wie geplant, mittags um 13.30 Uhr loszufahren.

Wir legen die ersten Kilometer auf der A61 zurück und es fühlt sich alles gut und richtig an. 

Ziel soll heute Bruchsal sein, um S. ihr verspätetes Weihnachtsgeschenk vorbei zu bringen.

Unterwegs rufe ich bei Papa an und er sagt mir, dass S. unterwegs ist und so beschließen wir weiter bis Breisach zu fahren, um dort die erste Reisenacht am Rhein zu verbringen.

Ehrlich gesagt ist es mir ganz recht nicht noch einmal meine Lieben zu sehen, denn ich habe mich schon schweren Herzens von ihnen verabschiedet und noch einmal verabschieden würde mir ganz sicher noch schwerer fallen, so fahren wir auf der wunderbar freien A5 bis Hügelheim, das wir Breisach, der Nähe zur AB wegen, vorziehen und verbringen nach einem Abendspaziergang und dem Genuß der vorgekochten Kürbiscremesuppe eine ruhige Nacht hinter der dortigen Winzergenossenschaft.

T. stellt auf 06.15 Uhr den Wecker, da er beizeiten los will, Spanien ruft. Ich richte unseren Morgenbrei, koche Wasser für den Frühstückstee und dann geht es ins Bett. In ein Bett!!!

Das ging nicht gut, T. krabbelte 3 mal über mich aus dem Bett, um dann doch mein Hubbett aufzuklappen und dort zu nächtigen. In einem Bett zu schlafen, um Zeit zu sparen, war dann doch nicht so ideal. 

Ich frage mich sowieso, warum wir so schnell unterwegs sein müssen, doch T. Argument, der Kälte zu entfliehen zieht mich auch mit, denn selbst in der Nacht ist es ohne Heizung, für uns zwei Warmduscher, nicht auszuhalten. Die Heizung ist super, ich bin sehr dankbar, dass wir sie haben, doch sie macht auch ein paar Geräusche und trockene Luft, die T. am schlafen hindern, auch da werden wir noch dran feilen, damit wir beide zufrieden sind.

29.12. 2018

06.15 Uhr. Wir stehen pünktlich auf und alles klappt wie am Schnürchen, ich habe Kopfschmerzen ohne Ende, wohl von der trockenen Luft und T. kratzt es im Hals. Gott sei  Dank ist auch unsere Reiseapotheke gut bestückt und es geht uns, als wir nach einem kurzen Tankstopp um 08.00 Uhr auf die AB auffahren schon ein bisschen besser.

T. will bis Spanien nur Autobahn fahren und so passieren wir auf der AB die französische  Grenze bei Mühlhausen und fahren ohne Pause bis Besancon. 

Ich spüre, dass ich mich bewegen muss, mein Rücken schlägt Alarm, ich nähere mich dem Unterzucker, werde grantig und überrede T. die AB zu verlassen, um ca. 60 km durch das schöne französische Jura zu gondeln.

Der Abstecher lohnt sich, wir entdecken eine kleine Biokäserei vor der wir parken können und  kaufen France Comte, luftgetrocknete Würste und das erste Baquette – Viva la France! Ein  kleiner Spaziergang durch den Wald lässt uns dann richtig Appetit auf den Käse bekommen und wir essen Comte an Kürbissuppe mit Baquette traditionell. 

Mein Geist beruhigt sich, meine Seele jauchzt und meinen Körper erfüllt eine wohlige Wärme und Zufriedenheit und das alles für 6 Euro und keinem Umweg, denn die AB hätte uns viel weiter weggeführt…Ich muss mir an dieser Stelle unbedingt merken, dass ich meinen Bauchgefühl trauen soll, unbedingt, das ist glaube ich sehr wichtig.

Wir setzen unsere Reise ab Poligny auf der AB fort und erreichen sehr entspannt unser 2. Ziel Tournon.

Die Übernachtung hier danken wir einem Tipp, der Platz ist zwar nicht schön, doch fussläufig in das schöne Städtchen und an die Rhone und in der Nacht ruhig.

Am Abend brutzeln wir noch Reste von daheim und kuscheln uns um neun Uhr in unsere warmen Betten, denn auch für den nächsten Tag hat T. den Wecker um 06.15 Uhr beauftragt. Meine Verhandlungsversuche, doch dank der sehr nahen AB ein bisschen später aufzustehen, missglücken, obwohl wir uns eins sind, dass wir erst losfahren, wenn es hell ist. 

30.12.2018

06.15 Uhr ist die Nacht vorbei, um 07.30 Uhr verlassen  wir nach unserem leckeren, obligatorischen Unterwegsfrühstück: Porridge mit vielen leckeren Sachen den Platz. Tagesziel ist heute Argeles sur mer. Einer unserer Lieblingsplätze direkt am Strand, mit Blick auf den schneebedeckten Canigou und Collioure, das kleine Städtchen mit dem Postkartengesicht.

Die Fahrt auf der wenig befahreren Ab ist auch landschaftlich wunderschön, Schätzchens Motor schnurrt wie ein Kätzchen, der Verkehr fließt und wir sind sehr dankbar, unser Ziel mit zwei Päuschen, eine zum Bewegen für mich und eine zum Essen für uns beide bei strahlendem Sonnenschein erreichen. 

Es ist ein Stückchen Heimat, zum 4. Mal sind wir hier, kennen uns ein bisschen aus und fahren direkt von der AB zum Intermarchee, um die von M. gewünschten Stricknadeln und Wasser zu besorgen. Es ist Sonntag, doch die meisten großen Supermärkte haben den ganzen Tag geöffnet, unser Glück.

Nun wollen wir nur noch ans Meer und finden einen schönen freien Platz direkt am Strand. Ein Schweizer Ehepaar übernachtet dort und wir zwei Angsthasen stellen uns daneben, was wiederum ein Glück ist, denn mit V. u. M. haben wir zwei sehr nette Nachbarn gefunden und schnell sitzen wir bei Wein zusammen und sie erzählen uns, dass sie schon ein ganzes Jahr mit dem WoMo unterwegs waren. Am meisten freue ich mich, dass T. jeden Tag mehr aufblüht, er braucht den Kontakt zu Menschen, ich freue mich auch über Begegnungen, doch muss ich auch Zeit für mich haben, die Dosis macht es.

Wir beschließen am nächsten Tag nicht wie geplant weiter zu fahren, sondern noch Silvester mit einander zu feiern, auch das ist ein sehr weiser Entschluss. 

Am altbekannten Strand zu spazieren, nun das erste Mal im Winter ist ein besonderes Erlebnis. In der Sonne ist es angenehm, der Wind ist nicht zu kalt und wir nehmen ein Sonnenbad auf einer Bank, damit T. sich die Nase ein bisschen verbrennen kann, wenn schon denn schon, same procedure as every year….

31.12.2018 SILVESTER in Südfrankreich

Ich habe wundervoll geschlafen, wir brauchen dank der Wärme am Tag und ein bisschen Heizung am Abend in der Nacht nicht heizen und meine Kopfschmerzen und T. trockene Atemwege bleiben aus, wir frühstücken zum ersten Mal seit Reisebeginn unser “normales” Ei, Käse, Marmelde, Baquette Frühstück, ich mache brav meine Rückenübungen und danach machen wir zum ersten Mal nichts. Wir sitzen im warmen Schätzchen lesen, ich schreibe ein bisschen und wir genießen die Sonne drinnen.

Am Nachmittag gehen wir mit V. u. M. eine kleine Runde spazieren und verabreden uns für den Abend. T. macht gefüllte Eier – super lecker – und gegen acht Uhr kommen die beiden zu uns rüber und wir haben einen sehr schönen Abend, den wir um 00.00 Uhr mit M. südafrikanischem Muskatsekt begießen, das Feuerwerk anschauen und ins neue Jahr bis 01.30 Uhr feiern.

Silvester einmal ganz anders, sehr entspannt und schön.

V. lädt uns am 01.01.2019 zum Königskuchenessen ein, ein Brauch in der Schweiz. Im Kuchen wird ein König versteckt und wer das Stück mit dem König bekommt, darf eine Krone aufsetzen und regieren, wir freuen uns mit V. u. M. diesen Brauch zu teilen.

01.01.2019, 5. Reisetag

Wir schlafen bis acht Uhr aus, ich möchte mich zu T. ins warme Bett kuscheln, um unsere Dankbarkeitsübung nachzuholen, die wir leider schon seit einigen Tagen, wegen späteren Zubettgängen, nicht mehr zusammen gemacht haben, doch leider schickt mich T. in die Kälte zurück. Ich bin traurig, dass das neue Jahr so beginnt und hoffe, es geht nicht so weiter…..

Ich mache die Heizung an, stehe auf und bereite das Frühstück vor, wir machen einen Strandspaziergang und am Mittag tanken wir im Camping Car Platz  Strom und Wasser auf. Wir duschen, waschen Haare, es ist notwendig und laufen dann zu V. u. M., um mit ihnen den Königskuchen zu teilen. V. findet den König, der ein Snoopi ist, in ihrem Stück und darf die Krone tragen. Wir verbringen einen schönen Nachmittag zusammen und holen Schätzchen  vollgetankt vom Stellplatz ab. Den Abend telefoniere ich, wie jeden Abend mit Papa. Er ist noch alleine, S. Noch in Freiburg, doch am 02.01. kommt sie zurück und bleibt bei ihm bis Samstag, bis I. zurück ist.  Ich bin entspannter, wenn Papa nicht ganz alleine ist, obwohl er mit seinen 90 Jahren unglaublich fit ist.

Morgen wollen wir nun definitiv weiter. Same Procedure… brauche es nicht zu erwähnen, oder??? 06.15 Uhr falls ich es vergessen könnte….

02.01.2019 

Pünktlich stehen wir auf, obwohl ich schon um 04.30 Uhr wach bin… Reisefieber. Frühstück und dann sitzen wir unschlüssig, ob wir fahren, oder nicht. Wir beschließen zu fahren, bis zu Aldi schaffen wir es, nach dem Einkauf drehen wir um und fahren zurück. Große Wiedersehensfreude, wir laden V. u. M. auf`s Vieri zum Gugelhupfessen ein, machen noch einen großen Strandspaziergang mit den beiden und essen dann Gugelhupf im schönen warmen Schätzchen.

Am Abend laden sie uns zum Käsefondue im Freien ein, da der Käse zu sehr stinkt, um es im WoMo zu machen. Ich sage ab, ich kann die Kälte nicht ertragen, T.will den Käse und die Kälte probieren und freut sich, dass das Fondue so gut ist und die Kälte erträglich.

Ich freue mich, dass es T.so gefällt unter Menschen zu sein und dann heißt es endgültig Abschied nehmen, denn V. u. M. fahren morgen Richtung Heimat und wir wollen weiter. 

Wecker ist gestellt und wir freuen uns auf eine weitere gute Nacht.